Die strukturierte Netzwerk-Verkabelung bildet die Grundlage leistungsfähiger Netzwerke zur Übertragung von Daten und Sprache. Neben den aktiven Komponenten sind die Eigenschaften der verschiedenen Kabeltypen und die Struktur der Verkabelung entscheidend für die Performance der Netzwerke.

Durch eine strukturierte Verkabelung wird eine zukunftssichere Grundlage für Netzwerke geschaffen, die eine einfache Installation von Netzwerkkomponenten erlaubt und sich flexibel erweitern lässt. Sie bietet gegenüber unstrukturierten Verkabelungen den Vorteil, dass sie nicht an bestimmte Anwendungsszenarien gebunden ist und hohe Kosten bei Technikumstellungen oder -erweiterungen verhindert. Eine strukturierte Verkabelung kann problemlos mehrere tausend Anwender bedienen, ist aber auch für kleine Netzwerke einsetzbar.

Die Ziele der strukturierten Netzwerk-Verkabelung lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

  • Bereitstellung von Kapazitätsreserven
  • Unterstützung aktueller und zukünftiger Kommunikationstechniken
  • Unterstützung unterschiedlicher unabhängiger Dienste wie Sprache oder Daten
  • kostengünstige und flexible Erweiterungsmöglichkeiten der Netzwerke
  • Schaffung von zusätzlichen Ressourcen durch entsprechende Strukturierung
  • Verwendung gängiger Standards
  • einfache Installation und Anbindung der aktiven Netzwerkkomponenten

Die Komponenten (Kabel, Steckverbindungen) der vorwiegend hierarchisch aufgebauten Netzwerke werden noch einem vorgegebenen Verlegungsplan installiert. Basis der strukturierten Netzwerk-Verkabelung bilden meist Sternstrukturen. (Sternverkabelungen).

Aktive und passive Elemente der strukturierten Verkabelung

Die strukturierte Verkabelung umfasst neben den eigentlichen Kabeln weiterer Komponenten. Die sich in die zwei grundsätzlichen Kategorien aktive Komponenten und passive Komponenten unterteilen lassen.

Zu den passiven Komponenten zählen die Netzwerkkabel, Anschlussdosen, Patchfelder oder Patchpanels, Netzwerkschränke oder Verteilerschränke und Stecker.

Aktive Komponenten greifen selbst in die Signalübertragung ein und besitzen elektronische Schaltkreise. Aktive Netzwerkkomponenten sind Switches, Router, WLAN-Access Points oder Hubs. Diese Komponenten sind an den Knotenpunkten der strukturierten Verkabelung installiert.

Kupferbasierte Kabeltypen

Koaxialkabel

Heutzutage wird bei Neuinstallationen nicht mehr mit Koaxialkabeln gearbeitet. Die meisten Verkabelungen mit diesem Kabeltyp wurden bereits erneuert oder getauscht. In der Praxis kann man Koaxialkabel noch bei älteren Videoinstallationen vorfinden.

 

Twisted-Pair Kabel

Die moderne Netzwerk-Verkabelung verwendet bei Kupferkabeln nur noch symmetrische Kabel. Symmetrische Kabel werden für alle Arten der Signalübertragung bevorzugt eingesetzt. Sie werden in der Kommunikationstechnik als Telefonkabel oder Installationskabel, in der Netzwerktechnik als Twisted-Pair-Kabel (TP-Kabel) bezeichnet. Twisted-Pair ist die englische Bezeichnung für ein symmetrisches Kabel, das an gekreuzten, verseilten bzw. verdrillten Adernpaaren zu erkennen ist.

Steckverbinder für Twisted-Pair-Kabel (RJ45-Stecker)

Der übliche Steckverbinder (Stecker-Buchse-Kombination) für Twisted-Pair-Kabel ist RJ45, der auch als Western-Stecker bezeichnet wird. Diese Stecker werden verwendet um Verbindungen in Patchfeldern herzustellen oder Endgeräte mit den Netzwerkdosen zu verbinden.

Lichtwellenleiter / Glasfaserkabel

Lichtwellenleiter, kurz LWL genannt, sind dünne Glasfasern, die optische Signale in Form von Licht bzw. Lichtsignalen über weite Strecken (ohne Verstärkung) übertragen können. Lichtwellenleiter ist der Oberbegriff für alle Lichtleitenden Leitungen, worunter auch die Glasfaser fällt.

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